In Berlin gibt es so viele kleine, große, Nischen- und Arthaus-Kinos wie nirgends sonst in Deutschland, auch mehrere großzügig geförderte Kulturinstitutionen mit Fokus auf der internationalen Filmgeschichte. Selbst zeit- und kostenintensive Projektionen von 35mm- und 16mm-Kopien lassen sich noch regelmäßig erleben. Analoge Screenings zum eskalationsfreudigen Genrekino in all seinen Höhen und (Un-)Tiefen sind jedoch Mangelware.

Einem solchen Kino widmet sich das Cine-Kollektiv Zelluloid Zweinundvierzig, unter anderem in monatlichen Double Features mit der Reihe Pleasure Dome im kleinen, technisch vorbildlichen Moabiter Filmrauschpalast. Das Kino, das uns interessiert, ist direkt, unverstellt, manchmal auch einfach nasty. Filme, die einen förmlich verschlingen, provozieren und die eigenen Perspektiven auf die Welt verschieben, sofern man bereit ist, sich darauf einzulassen (und nicht das Gezeigte ständig am eigenen moralisch-politischen Kompass misst). Klassiker des Exploitation-, Horror- und Erotikkinos stehen ebenso auf dem Programm wie verschüttete Undergroundperlen und zu Unrecht Verfemtes. 

Dabei geht es uns auch um die bestmögliche Kinoerfahrung, darum, diese rohen, analogen Filme in ihrer Materialität und Historizität auf eine Weise zu präsentieren, wie sie zeitgenössisch etwa in den Spielstätten entlang der New Yorker 42nd Street zu haben war. Wann immer es möglich ist, zeigen wir daher Zelluloid- Kopien in der Originalsprache.